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Die Meinungen, wie viel ein Kind spielen oder Trainerstunden nehmen sollte, um sich zu verbessern, gehen sehr weit auseinander.

Da jedes Kind/ Jugendlicher seinen eigenen Stil hat oder noch entwickelt, unterschiedliche Lernfähigkeit, Talente oder Belastbarkeit mitbringt, ist es sehr schwer eine passende Antwort dazu zu finden.

Blickwinkel:

Pro Sparring & Matches
Einige Trainer vertreten die These, dass ein Spieler, der in der Woche 3 Trainingsmatches mit einem etwa gleichstarken Spieler bestreitet, einem Anderen, der 3 Trainingseinheiten mit einem Coach absolviert, im Turnier überlegen sein wird.

Ist das tatsächlich so?

Sparring, also das Spielen gegen einen Clubkameraden, Freund*in etc. ist zwingend notwendig, um im Match instinktiv richtige Entscheidungen zu treffen und mit „unkonventionellen“ Schlägen umgehen zu können, aber es ist nicht alles.

Sicher ist, dass aufstrebende Spieler möglichst viele Matches gegen unterschiedlichste Gegner spielen sollten – gute, schlechte, hart schlagende Spieler oder „Mondball“-Spieler – denn man kann nicht kontrollieren, welchem Spielertyp man beim nächsten Turnier gegenüber stehst.

Pro Training
Von der Sportwissenschaft kennen wir den Satz: Training macht nicht perfekt, Training macht aber die Technik/ Schläge verlässlicher! Das heißt, jede Wiederholung eines Bewegungsablaufs/ Schlages, ob falsch oder richtig, macht es einfacher, diesen Schlag zu wiederholen.

Uwe: „Doch Vorsicht vor reinem Sparring; denn wiederholt man immer wieder eine schlechte Technik bzw. einen schlechten Schlag, wird der schlechte Schlag zwar besser, aber es wird nie eine gute Technik, oder ein guter Schlag.“

Jedes Mal, wenn man auf dem Tennisplatz ist, ob mit einem Trainer oder einem Spielpartner, sollte man sich ein Ziel setzten. Ein wichtiges Ziel wäre zum Beispiel, gute, konstante Schläge zu spielen. Dazu wird ein Trainer benötigt, der das beobachtet, korrigiert und motiviert. Denn klar ist: Kein Spieler macht absichtlich schlechte Schläge.

Aber: Auch gute Trainingssimulationen bleiben am Ende nur Simulationen.

Fazit
Wieviel Zeit man letztendlich in Trainerstunden investiert, ist neben der Fähigkeit zu lernen und dem Entwicklungsstand des Kindes sicher auch abhängig von den jeweiligen finanziellen Möglichkeiten der Eltern.
Meine Empfehlung: 2 Stunden Training und mindestens 2 Stunden Sparring pro Woche wäre wünschenswert.
Hier versucht der Tennis-Club Gerlingen mit gezielter Förderung nach dem Leistungsprinzip zu helfen.

Wichtig:
„Ein Training, Sparringsmatch oder Turnier, das nicht mit Motivation, Leidenschaft, Interesse und Ernsthaftigkeit gespielt wird, ist reine Zeitverschwendung und macht Spieler eher schlechter als besser.“

Dazu ein Zitat von Andre Agassi: “If you don’t practice you don’t deserve to win.”
“Wenn du nicht trainierst, hast du es nicht verdient zu gewinnen.” 

andre agassi